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Grundlagen der Schildkröten Fütterung

Europäische und Mittelasiatische Landschildkröten sind in der Heimtierhaltung sehr beliebt. Als Wildtiere sind sie extrem gut an den Lebensraum der ursprünglichen Herkunftsgebiete angepasst. So ist auch ihre Ernährungsweise als Adaption an die Gegebenheit

In den Ursprungsgebieten der Europäischen Landschildkröten herrscht mildes, im Sommer (ab Mai) trockenes Mittelmeerklima bzw. kontinentales Klima. Den Tieren steht nur im Frühjahr ausreichend frisches Grünfutter, vergleichbar mit dem Frühlingsbewuchs einer mitteleuropäischen Magerwiese, zur Verfügung. Ab Mai vertrocknet das Futter zusehends und enthält somit deutlich weniger Eiweiß und leicht verdauliche, energiereiche Substanzen. Es ist teilweise mit Heu vergleichbar. In den Steppengebieten Mittelasiens herrschen ähnliche, jedoch noch extremere Bedingungen. Um in solchen Lebensräumen existieren und die dort vorherrschenden Nahrungsressourcen nutzen zu können, haben diese Arten besondere anatomische Strukturen und physiologische Anpassungen entwickelt.

So besitzen sie einen relativ kleinen Magen, der nur wenig dehnungsfähig ist, so dass sie nicht große Mengen auf einmal, sondern über den Tag verteilt viele kleine Mengen an Futter aufnehmen müssen. Blinddarm und Dickdarm sind zu räumlich stark ausgedehnten Gärkammern vergrößert und füllen einen Großteil des Bauchraumes aus.

In diesen Kammern wird unter Beteiligung einer äußerst effizienten und vielfältigen Darmflora (div. Bakterien und Einzeller), mittels kontrollierter Gärung, Rohfaser abgebaut und für die Schildkröten verwertbar gemacht. Dazu verbleibt das Futter bis zu 2 Wochen im Verdauungstrakt und bildet dort ein dreidimensionales Gitterwerk aus Rohfasern, das der Darmflora eine große Angriffsfläche für die Nahrungsaktivität bietet.
Fehlt jedoch die strukturierte Rohfaser oder wird sie durch leicht verdauliches Material (Stärke, Zucker) ersetzt, kommt es zu Fehlgärung mit hochgradiger Verkürzung und Verweildauer des Futters im Darm. Die Darmflora wird z.T. verdrängt oder stirbt. Die Schildkröten verlieren Flüssigkeit und entwickeln z.T. unstillbare Durchfallerkrankungen.

Zudem werden parasitäre Erkrankungen gefördert. Da Wasser im Lebensraum über Monate sehr knapp sein kann, scheiden die Schildkröten die Endprodukte des Eiweißstoffwechsels als wasserunlösliche Harnsäuresalze (Urate) aus, sodass dem Organismus kein Wasser entzogen wird. Diese Anpassung ist äußerst effizient, sofern nicht zu viel Eiweiß im Futter enthalten ist. Zu viele Urate im Organismus, als Folge zu hoher Proteinanteile im Futter, können nicht mehr ausgeschieden werden. Nierenversagen und die hochschmerzhafte, tödlich verlaufende Gicht sind die Folge.
 
Daher sollte ein geeignetes Futtermittel für Europ. und Asiat. Landschildkröten möglichst wenig Leichtverdauliches, wie Zucker, Kohlenhydrate, dafür einen möglichst hohen Prozentsatz an strukturierter Rohfaser aufweisen und möglichst proteinarm (5-8%) sein. Durch die Verwendung einer Vielzahl von Pflanzen kann der Bedarf der Tiere an fettlöslichen Vitaminen (A und E) größtenteils bis gänzlich gedeckt werden. Mineralien und Spurenelemente sind dadurch ebenfalls in ausreichender Form vorhanden. Ein ausgewogenes und für die Tiere essentielles Verhältnis an Kalzium und Phosphor wird durch die Verarbeitung ausgewachsener Pflanzen erzielt und kann nötigenfalls zugesetzt werden.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass zur adäquaten Verdauung faserreichen Futters das Erreichen einer optimalen Körpertemperatur (Vorzugstemperatur 35-37° C) unbedingt nötig ist. Dies wird erreicht durch Sonnenbäder, die gegebenenfalls im Terrarium durch Installation eines lichtstarken Strahlers mit Erwärmung des „Sonnenplatzes” auf lokal 35-40° C Bodentemperatur simuliert werden muss (jedoch brauchen die Tiere auch kühle Rückzugsmöglichkeiten!). Licht und Strahlungswärme steigern die Aktivität und Fresslust der Tiere. 

Grundlagen der Schildkröten Fütterung

Wie sieht die Futterversorgung in freier Wildbahn aus?


Die heute sehr beliebten Haustiere stellen hohe Ansprüche an den Menschen. Gerade bei der Haltung und Ernährung ist es sehr wichtig, sich die Gegebenheiten der Ursprungsgebiete der Landschildkröten bewusst zu machen und sich daran zu orientieren. Obwohl Schildkröten sehr alt werden können, ist in Menschenobhut eine Lebensdauer von nur wenigen Jahren leider nicht selten. Eine artgerechte Fütterung stellt daher einen unabdingbaren Faktor für eine erfolgreiche Haltung dar. Falsche Ernährung der Landschildkröten dagegen ist die häufigste Krankheits- und Todesursache.
 
Ihr ursprünglicher Lebensraum besteht aus kargen und ausgedörrten Landschaften. Dort finden Landschildkröten langsam gewachsene Pflanzen, die sehr reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen, Rohfasern und Ballaststoffen sind. Führt man sich diesen Lebensraum vor Augen, wird klar, dass unsere saftigen und eiweißreichen Wiesen, auch Obst, kultivierte Salate und Gemüse nicht zu ihrem natürlichen Futterangebot gehören. Der Darm kann dieses zu weiche und zuckerhaltige Futter nicht richtig verwerten. Selbst die gelegentliche Fütterung mit Obst, Salat und Gemüse führt zu einem gestörten Gleichgewicht der Mikroorganismen im Darm. Dieses Ungleichgewicht im Darm führt  teilweise zu schweren Durchfällen. Da Schildkröten leider nicht in der Lage sind zwischen gesunden- und ungesunden Futter zu unterscheiden, werden Tomaten, Salate und Gemüse sehr gerne gefressen. Gicht, Obstipation (Verstopfung), Panzerdeformationen und Leberverfettung bis hin zum Tod sind meistens die Folge.
 
In den Heimatländern der Landschildkröten hat sich sowohl der Organismus, als auch der Fressinstinkt auf kalorienarmes und rohfaserreiches Futter eingestellt. Die Folge ist, dass Schildkröten sehr viel über den ganzen Tag verteilt fressen müssen, um eine ausgewogene und ausreichende Ernährung zu erreichen. Den gleichen Instinkt haben sie auch in menschlicher Obhut. Sie möchten so viel und so oft wie möglich fressen, jedoch finden sie bei uns keine kalorienarmen Futterpflanzen sondern regelrechte Eiweißbomben. Hochwertiges Grundfutter ist daher für die Gesunderhaltung der Landschildkröten von besonderer Bedeutung. Die Qualität des Grundfutters hängt maßgeblich vom Ausgangsprodukt ab.
 
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