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Grundlagen zur Ernährung bei Kaninchen und Nagern

Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas und Degus gehören zu den herbivoren (pflanzenfressenden) Tieren.
Reine Pflanzenfresser sind sogenannte Dickdarmverdauer, das heißt ihr Verdauungstrakt ist auf eine rohfaser- bzw. ballaststoffreiche Ernährung angewiesen.
 
Um ernährungsbedingte Krankheiten zu vermeiden, sollte sich die Fütterung der beliebten Heimtiere an den Ernährungsgewohnheiten der wild lebenden Tiere orientieren. Denn trotz jahrelanger Domestikation hat sich der Verdauungstrakt und somit auch der Stoffwechsel keineswegs verändert.
 
Das Verdauungssystem herbivorer Nager und Kaninchen ist sehr komplex und leider auch sehr störanfällig. Der Magen, der nur eine schwach entwickelte Muskelschicht besitzt, kann kaum zum Weitertransport der Nahrung beitragen. Um Nahrung vom Magen zum Darm zu transportieren, wird deshalb weiteres Futter benötigt. Ein Grund, weshalb pflanzenfressende Tiere immer ausreichend qualitativ hochwertiges Grundfutter zur Verfügung haben sollten. Der sich an den Magen anschließende Dünndarm, dient vorwiegend der Verdauung und Absorption von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten (Stärke) durch körpereigene Enzyme. Die durch diese Enzyme unverdauten Reste der Nahrung (pflanzliche Gerüstsubstanzen), wie Zellulose, Hemizellulose und Pektine, passieren den Dünndarm weitgehend unverändert und wandern in den Dickdarm.
 
Im voluminösen Blinddarm, einem Teil des Dickdarms, leben unzählige Mikroorganismen, die, die im Futter befindlichen Rohfaser durch Fermentation aufschließen. Sie bilden unter anderem flüchtige Fettsäuren, Milchsäure und Gase, synthetisieren hochwertiges Eiweiß sowie lebenswichtige wasserlösliche Vitamine. Diese Stoffe werden zum einen über die Darmwand aufgenommen und zum anderen als so genannter Blinddarmkot ausgeschieden, welcher dann von den Tieren verzehrt wird. So sind die Tiere in der Lage, aus energiearmen aber rohfaserreichen Futter, essentielle Nähr- und Vitalstoffe selbst zu erzeugen.
 
Lediglich das Meerschweinchen bildet eine Ausnahme. Es muss Vitamin C über die Nahrung aufnehmen, da ihm die Fähigkeit der Vitamin C – Synthese fehlt. Hier sollte die Zuführung über Grün- oder Frischnahrung erfolgen. Eine Zufuhr von synthetisch hergestellten Vitamin C ist bei artgerechter Ernährung nicht nötig. Eine zu hohe Versorgung kann sogar schädlich sein. 
 
Alle Nager und Kaninchen besitzen Zähne, die zeitlebens nachwachsen (wurzeloffene Zähne)  und nur durch den Abrieb in der richtigen Länge und Schärfe gehalten werden können. Hierfür benötigen sie strukturiertes und rohfaserreiches Grundfutter. Die Schneidezähne dienen dabei dem Knabbern und Nagen, die Backenzähne hingegen dem Vermahlen der Kost. Zur Beschäftigung aber auch zum Abrieb der Nagezähne können ebenfalls getrocknete Zweige von ungespritzten Apfel- und Birnbäumen sowie Haselnuss- und Johannisbeersträuchern angeboten werden.
 
Ein längeres Ausbleiben der Nahrungszufuhr durch lange Fütterungsabstände sowie die Fütterung minderwertiger Rohfaser oder gar stärkereiche Futtermittel (Getreide)  können schwerwiegende Erkrankungen nach sich ziehen. Hier sind vor allem Verdauungsstörungen (Blähungen), Magengeschwüre, Verhaltensstörungen, gestörtes Paarungsverhalten sowie Harnsteine zu nennen. Getreidemischungen (auch Brot) und so manch ungesunde Leckerei verleiten das Tier nicht zum ausgiebigen Knabbern und Mahlen der Nahrung. Ungenügender Zahnabrieb und somit überlange Zähne und Verletzungen in der Maulhöhle sind die Folgen. Die Futteraufnahme ist nun mit Schmerzen verbunden, so dass die Tiere nur noch wenig Nahrung aufnehmen und ein gefährlicher Gewichtsverlust droht. Stärkereiche Ernährung (Getreide) führt aber auch zu folgenschweren Störungen im Dickdarm.
 
Überhöhte Stärkegaben, kann der Dünndarm nicht vollständig verdauen. Dadurch gelangt unvollständig verdaute Stärke in den Dickdarm. Der Dickdarm kann die Stärke nur sehr schwer bis gar nicht verdauen, da sich im Dickdarm Bakterien befinden, die auf die Verdauung von Rohfaser ausgelegt sind. Diese förderlichen Darmbakterien (v.a. cellulosespaltende Bakterien) sterben ab. Im Darm kommt es zu einem Ungleichgewicht (Dysbiose) und erste Verdauungsstörungen treten auf. Essentielle Stoffwechselprodukte wie z.B. Vitamine können nicht mehr in ausreichendem Maße synthetisiert werden. Die erhöhte Produktion von Milchsäure ist mit einer Absenkung des ph-Wertes in den sauren Bereich (bis ph 4) verbunden.
 
Neben einer massiven Schädigung der Darmschleimhaut werden durch das Absterben der Dickdarmbakterien Endotoxine freigesetzt, welche zu schwerwiegenden Stoffwechselproblemen führen können. Eine zucker- und stärkereiche Fütterung ist demzufolge nicht artgerecht und zudem extrem gesundheitsschädlich.
 
Da das aufgenommene Futter von der Zufuhr bis zu vollständigen Verdauung 4-5 Tage im Tier verbleibt und die Tiere zudem nicht in der Lage sind zu erbrechen, ist es von besonderer Bedeutung ein Raufutter von einwandfreier Qualität zu füttern. Die Qualität vom Grundfutter hängt maßgeblich vom Ausgangprodukt ab.
 
Agrobs Produkte sind gesunde und auf die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse der herbivoren Kaninchen und Nagetiere angepassten Grund- und Ergänzungsfuttermittel in Bioqualität. Sie  enthalten eine einzigartige Kombination aus Gräser- und Kräuterarten des bayerischen Alpenvorlandes. Unsere Agraringenieure überprüfen diese Wiesen regelmäßig, so dass sie zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet werden können. Das Grüngut wird in einer modernen Trocknungsanlage schonend mit Warmluft und ohne Zusatz von Presshilfsmitteln und Geschmacksstoffen  zu Trockengrünprodukten verarbeitet.
 
Die Struktur bleibt dabei erhalten. Durch diese schonende und witterungsunabhängige Verarbeitung übersteigt die Qualität jedes herkömmlich getrocknete Heu. Wertvolle Spurenelemente und vitaminreiche Bestandteile wie Blätter, Blüten und Samen bleiben erhalten. Bröckelverluste, wie sie bei der Heuproduktion entstehen, werden vermieden. Ebenso können Faktoren, wie überständiges Ausgangsmaterial und schlechte Verarbeitung, die zu einem hohen Keimbefall und Schimmelbildung führen, ausgeschaltet werden. Agrobs garantiert durch die Zusammensetzung hochverdaulicher Gräser und Kräuter, den richtigen Erntezeitpunkt sowie durch die schonende Verarbeitung einen natürlich hohen Vital- und Nährstoffgehalt und eine hohe Verdaulichkeit der enthaltenen Rohfaser. Durch die Fütterung von Agrobs Produkten ermöglichen Sie Ihrem Tier die Vorteile einer ursprünglichen Pflanzenvielfalt, wie sie im Alpenvorland vorkommt, zu genießen.

 

Wissenswertes über die Ernährung von Kaninchen und Meerschweinchen

Das Kaninchen ist ein dämmerungs- und tagaktives Fluchttier, das in Wildform gemeinschaftlich in Erdhöhlen lebt. Es wird nicht als Nagetier bezeichnet, sondern gehört in die Ordnung der „Hasentiere“ zur Familie der „Hasenartigen“. Unsere Hauskaninchen  stammen ausschließlich vom europäischen Wildkaninchen ab. Die Ernährung wild lebender Kaninchen besteht überwiegend aus Gräser- und Kräuter, Knospen, Früchten, Blüten, Rinden und Wurzeln. Da die Tiere vegetationsbedingt Getreide nur im Spätsommer/Herbst auffinden, werden Cerealien nur selten gefressen. Dementsprechend sensibel reagiert der Verdauungstrakt bei erhöhter Getreideaufnahme.
 
Auch das Meerschweinchen ist ein tag- und dämmerungsaktives Fluchttier. Es zählt zu den Nagetieren. Das domestizierte Meerschweinchen stammt vom Wildmeerschweinchen ab, dessen Heimat Südamerika ist. In den Familienverbänden dieser Tiere leben mehrere Weibchen mit einem Männchen und dem gemeinsamen Nachwuchs zusammen. Unterschlupf finden sie in Erd- oder Steinhöhlen. Wildlebende Meerschweinchen sind ständig am Fressen. Sie ernähren sich vorwiegend von Gräsern, deren Vitamingehalt relativ hoch ist.
 
Die Basis einer gesunden Ernährung sowohl für Kaninchen als auch für Meerschweinchen sind die qualitativ hochwertigen Agrobs Grundfuttermittel. Sie gewährleisten eine hohe Nährstoffversorgung sowie eine optimale Zufuhr hochverdaulicher Rohfaser.
 
Mit Agrobs Ergänzungsfutter können die Futterrationen mit Mischungen aus Kräutern, Gräsern, Blüten und getrocknetem Gemüse sinnvoll ergänzt werden. Die Zugabe von Zweigen (Kernobstbäumen) komplementiert die Ration und schenkt Ihren Heimtieren ein gesundes und langes Leben.  
Grundlagen zur Ernährung bei Kaninchen und Nagern

Grundfuttermittel

Wissenswertes über die Ernährung von Chinchillas

Wie Meerschweinchen, haben auch Chinchillas ihre ursprüngliche Heimat in Südamerika. Chinchillas leben im Familienverband in den Höhenlagen der Anden. Deutliche Temperaturunter-schiede zwischen Tag und Nacht sind für sie kein Problem; da ihr Fell jedoch nicht Wasser- abweisend ist, vertragen sie keine hohe Luftfeuchtigkeit oder gar Nässe. Im Gegensatz zu Meerschweinchen sind Chinchillas dämmerungs- und nachtaktiv. Wilde Chinchillas verwenden viel Zeit für die Aufnahme von Gräsern, Blättern, Wurzeln, Samen und Rinden. 
 
Lange Zeit wurden domestizierte Chinchillas ausschließlich aufgrund ihres begehrten Pelzes gezüchtet. Um innerhalb kurzer Zeit den gewünschten dicken Pelz zu entwickeln, bekommen diese Chinchillas viel energie- und proteinreiches Futter. Diese Ernährung zielt jedoch nicht auf eine lange Lebenserhaltung ab. Ein weiterer Nachteil solch einer Fütterung ist auch darin zu sehen, dass die Tiere nur wenig Zeit zur Futteraufnahme benötigen (ganz im Gegensatz zu den frei lebenden Chinchillas), da das energiereiche Futter zu einer schnellen Sättigung führt.
 
Maßgebend für die richtige Ernährung der Chinchillas ist ihre Lebensweise in freier Wildbahn. In der Heimat wild lebender Chinchillas herrscht die meiste Zeit ein trockenes Klima mit folglich sehr magerer Vegetation. Daher sind die Tiere auf karge und rohfaserreiche Kost eingestellt. Sie vertragen keine gehaltvollen Futtermittel. Schwerpunkt ihrer Ernährung sind die meiste Zeit des Jahres trockene Gräser, Blätter und Kräuter.
 
Grundlage der Heimtierernährung sollte deshalb bestes Raufutter (Agrobs Wiesenheu oder Agrobs Kräuterlinge, Agrobs Sensitive, Agrobs Stroh) sein, welches den Tieren stets zur Verfügung stehen muss. Es sorgt für den nötigen Zahnabrieb, liefert lebenswichtige Rohfaser und verbessert die Verdauung. Falls die Tiere wenig oder kein Heu fressen, kein einwandfreies Heu zur Verfügung steht oder eine Allergie vorliegt, kann das Heu durch Lepo Grundfutter ersetzt oder ergänzt werden. Tiere, die nur wenig Heu fressen, nehmen die Trockengrünprodukte oft gerne an. Sie sorgen überdies für zusätzliche Beschäftigung, weil das Tier sie gut umhertragen und benagen kann.
 
Als Ergänzung zu Heu bietet der Fachhandel vor allem pelletiertes Mischfutter an. Hier sollte Wert darauf gelegt werden, dass das Futter auch tatsächlich für Chinchillas produziert wurde, denn auch wenn Pellets meist ähnlich aussehen, stecken nicht die gleichen Bestandteile in ihnen. Um eine ausreichende Heuaufnahme zu gewährleisten, darf außerdem keine zu große Menge an Pellets gefüttert werden.
 
Neben Pellets werden auch andere Mischfutter angeboten, die jedoch meist viele Leckereien (z.B. Rosinen und Nüsse) enthalten. Das Tier nimmt die Bestandteile sehr gerne an; in größeren Mengen sind diese Leckereien jedoch eher ungesund für das Tier. Auch hohe Anteile von Getreide entsprechen nicht der kargen Ernährung, die das Chinchilla benötigt. Eine Alternative zum typischen, meist getreidelastigen Trockenfutter sind schonend getrocknete Gräser, Blüten und Kräuter (z.B. Agrobs NaturmixAgrobs Gartenschmaus oder Agrobs Blütenmix). Diese kommen der natürlichen Ernährung der Tiere sehr nahe und stellen zugleich eine willkommene Abwechslung dar.
 
Wichtig für Chinchillas ist auch ausreichend Nagermaterial. Die Zähne der Tiere wachsen ständig nach und müssen durch regelmäßiges Nagen und ausreichendes Kauen abgenutzt werden. Geeignetes Material (z. B. Zweige) kann in der Natur gesammelt bzw. im Fachhandel erworben werden.
 

Wissenswertes über die Ernährung von Degus

Degus sind Nagetiere, welche ursprünglich in Chile beheimatet sind. Aufgrund ihrer Anatomie zählen auch Degus zu den Meerschweinchenverwandten. Wilde Degus leben in unterirdischen Höhlen, in die sie sich nachts zurückziehen. Während ihrer Aktivitätsphase sind sie äußerst lauf- und nagefreudig. Auch der Degu ernährt sich von Natur aus sehr karg. Das Verdauungssystem hat sich darauf eingestellt und zieht aus Gräsern, Kräutern, Laub und Rinden ausreichend Lebenskräfte. Eine magere Ernährung ist für den Degu als Haustier wesentlich, da Degus sehr anfällig für Diabetes sind und bei falscher Fütterung zudem zu Verdauungsproblemen und Verfettung neigen. Basis der Deguernährung ist, wie bei Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas, hochwertiges, aromatisches Heu (oder Agrobs Grundfutter). Dieses sollte immer zur Verfügung stehen. Es hält die Verdauung aufrecht, sorgt für die Abnutzung der Zähne und wird von den Tieren auch gerne für Nestbauten verwendet. Als Zusatz zum Grundfutter Heu werden im Fachhandel viele verschiedene Futtermischungen angeboten. Reichhaltige Mischungen, die viel Getreide, Nüsse oder Obst enthalten, sind für den Degu nicht zu empfehlen. Auch die meisten Pellets, wie sie für Chinchillas oft angeboten werden, sind für die diabetesanfälligen Degus aufgrund des Melasseanteils abzulehnen. Bestandteile wie getrocknete Gräser, Kräuter, Blüten und ein wenig getrocknetes Gemüse sind für sie geeigneter (z.B. Agrobs Naturmix, Agrobs Gartenschmaus oder Agrobs Blütenmix). Frisches Futter stellt für den Degu eine wahre Freude dar. Gemüse und Kräuter bieten sich hier an. Karotte, Löwenzahl, Gras und Petersilie sind nur einige Beispiele. Auf die Zugabe von süßem Obst sollte, aufgrund der Anfälligkeit für Diabetes, verzichtet werden. Gleiches gilt auch für Körnermischfutter, Milch- und Molkereierzeugnisse, usw.
 
Da der Degu ein Nagetier ist, benötigt er natürlich auch Material, um seinen Nagetrieb ausleben zu können und die Zähne abzunutzen. Man sollte deshalb darauf achten, dass man dem Tier eine Vielzahl interessanter Nagemöglichkeiten (z.B. entsprechendes Raufutter und Zweige) bietet. Durch das Nagen bleiben die Zähne „in Schuss“ und die Tiere sind gleichzeitig wunderbar beschäftigt. Außerdem vermeidet man so eher, dass Dinge angeknabbert werden, die nicht dafür bestimmt sind. Frisches Wasser sollte dem Degu, und natürlich auch allen anderen Tieren, ständig frei zu Verfügung stehen.
 
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